Die Etappe beginnt direkt an der Malga di Romeno (1770 m) mit einer steilen Forststraße Richtung Hauptgipfel des Monte Roen (2112 m). Wieviel von dieser knapp 2 km langen Strecke (340 m Höhenunterschied) fahrbar sein wird, hängt stark von Technik, Kraft und Kondition des Bikers ab. Mit einer Auffahrtszeit von etwa einer Stunde sollten durchschnittlich trainierte Biker aber rechnen – davon etwa die Hälfte zu Fuß schiebend. Schon ab etwa 1860 m wird die Straße sehr steil und ab etwa 1 km wird der Karrenweg zusehends ruppiger, so dass hier für die meisten „Schluß mit lustig“ sein dürfte. Über Wiesenflanken und lichte Latschenhänge schiebt man sein Bike dann halt bis zur Abbruchkante des Mendelkamms mit seinem weithin erkennbaren Gipfelkreuz am Monte Roen, wo man erstmal eine verdiente Gipfelrast bei hoffentlich sensationellem Panoramawetter machen kann. Der frühe Aufbruch von der Malga hat außerdem den Vorteil, dass man in der Früh noch fast alleine auf dem Gipfel steht. Trailrunner, Bergwanderer und Ausflügler sind um diese Zeit meist erst noch im Anmarsch und bevölkern den beliebten Aussichtsgipfel erst, wenn wir ihn schon wieder verlassen haben.
Die Fortsetzung des MENDELKAMMTRAILS nach Süden entlang der Bergkante vollzieht sich für die nächsten 2,8 Kilometer komplett auf dem Wanderweg 500, der in der Folge für fahrtechnisch sichere Biker zwar weitgehend (!) fahrbar ist, aber auch zwei etwas heikle, stark erodierte Bergabpassagen aufzuweisen hat, in denen wir darum bitten, kurzzeitig zu schieben (einmal 120 m, einmal 250 m): Die erste Passage erreicht man bei km 2,3 schon wenige Meter nach dem Roen-Gipfelkreuz, wo der Wanderweg plötzlich als ausgewaschene und ruppige Geröllrinne durchs Latschengehölz bergab stürzt. Sauberes, wegschonendes Fahren ist hier auch mit sehr guter Fahrtechnik kaum noch möglich und so erscheint uns Schieben auch als ein sinnvoller Beitrag zum Wegerhalt – zur eigenen Sicherheit und derer entgegenkommender Wanderer sowieso. Die zweite, ähnlich strukturierte Passage erreicht man bei km 3,7 direkt am Schwarzkopf (Testa Nera), vor dem Geländeabfall zur Scharte Bocca di Val Calana. Auch hier hat sich eine Geröllrinne bergab Bahn geschaffen – hinzu kommt, dass diese stellenweise stark ausgesetzt an der linksseitigen Hangkante verläuft. Aus Sicherheitsgründen, um den ohnehin schon stark in Mitleidenschaft gezogenen Weg zu schonen und um entgegenkommende Naturfreunde nicht zu gefährden, bitten wir auch hier um kurzzeitiges Bergabschieben. Bis auf Ausnahme dieser beiden beschriebenen Stellen ist der Rest des Höhenkammwegs vom Monte Roen bis zur Bocca di Val Calana (km 4,8) zwar überall schmal, aber für gute Biker durchweg fahrbar. Selbst kürzere Flach- und Bergaufstücke lassen sich mit dem nötigen Körpereinsatz weitgehend im Sattel bewältigen. Da der Pfad aber weitestgehend durch wenig einsehbares Latschengelände führt, sollte man auf angepasste Geschwindigkeit achten, denn der beliebte Weg wird selbstverständlich auch stark von Wanderern frequentiert, denen bitte überall Vorrang zu Gewähren ist.
Ab der Bocca di Val Calana wird der Weg breiter, er schwingt sich ein paar Meter bergauf, um anschließend entlang des Grenzkamms flach koupiert dahinzuziehen, ohne nennenswerten Höhenverlust. Man passiert die Fahrstraße am Grauner Joch (6,3 km, 1799 m) und erreicht kurz darauf bei km 6,7 die kleine Kuhlegerhütte mit schöner Aussicht ins Etschtal. Nun folgt alsbald ein gewundener Singletrail bergab zum Marterl von S. Barbara (7,6 km), ehe bei km 7,9 ein Geländeaufschwung zur Graunerjoch-Bergspitze aus dem Sattel und zum Schieben zwingt. Der Wanderweg zieht nun im ständigen Wechsel von Sattel zu Scharte mal bergauf, mal bergab. Man bleibt immer auf dem Kammweg und widersteht rechterhand allen seitlichen Versuchungen besser aussehender Fahrwege, die doch nur unnötig bergab führen würden. An der Roccia Larga (9,2 km) kommen wir der Abbruchkante ins Südtirol nochmals schwindelerregend nahe, ehe wir bei km 9,8 (vor dem Geländeaufschwung zum Corno del Cervo) nun endgültig den Kammweg nach Westen zur bewirtschafteten und wunderschön restaurierten Alm Malga di Rodeza (10,6 km) verlassen, wo wir uns eine Rast verdient haben.
Die Abfahrt von der Malga di Rodeza vollzieht sich bis zum Rifugio Predaia („Ai Todes-ci“) auf geschotterter Forststraße. Bei km 12,6 (1400 m) verlassen wir diese und zweigen vor dem bewirtschafteten Rifugio rechts auf einen Karrenweg in die Predaiaflanke. Alsbald wird der Karrenweg zum teils ruppigen PREDAIAWIESENTRAIL durch den Wald, ehe er uns im kleinen Skigebiet an der Predaia wieder auf die üppigen Wiesen entlässt. Beim Gebäude an der Liftstation (14,5 km, 1256 m) befahren wir die Teerstraße und fahren in südliche Richtung bis zum Hochseilgarten und Adventurepark beim Albergo Sores (15,5 km, 1203 m). An der Straßenkreuzung halten wir uns rechts bergab für 500 m, ehe wir in einer Rechtskurve der Straße (16,0 km, 1142 m) diese nach links auf einen Schotterweg wieder verlassen. Nach gut 150 Metern zweigen wir scharf rechts auf einen Karrenweg in den Wald, der bald zum steilen, aber gut fahrbaren Singletrail wird. Ab etwa km 17,0 verzaubert der AMEDEO SUPERFLOWTRAIL jeden Biker: der Weg schlängelt sich in vielen Kurven durch die nunmehr sanft geneigte Pinienwaldflanke ohne jedes Hindernis, Anstrengung oder Gegenwehr. Ein perfekter, von der Natur geschaffener Flowtrail, in dem man wie in einem Pumptrack allein mit Körpereinsatz durch Anliegerkurven gelangt. Der Trail endet in der Pineta oberhalb von Vervò (Vervasio, 17,8 km, 950 m).
Wir setzen die Tour nun linkerhand über einen zunächst ansteigenden Wanderweg bis zum Picknick- und Ausflugsplatz Verginaz fort (18,1 km, 935 m). Dort geht es auf der Schotterstraße nach links taleinwärts in die Schlucht des Rio Pongaiola, deren Talseiten wir über eine Brücke wechseln (20,1 km, 823 m). Nun geht es auf dem Sentiero Frassati bergauf Richtung Malga di Vervò. Da die Alm unbewirtschaftet ist, lassen wir sie links liegen (22 km). Die Fahrstraße erreicht ihren Kulminationspunkt im Val Marzana bei km 23,5 und 1050 m. Nun geht es in flotter Fahrt im Wald bergab, bis wir bei km 25,8 auf eine Wegekreuzung stoßen. Hier folgen wir für zunächst 600 m geradeaus (der Abzweig rechts und später wieder links würde auch zum Castel Thun führen). Bei km 26,4 mündet von links herab kommend eine Schotterstraße auf unsere Abfahrt. Genau an dieser Stelle ist rechterhand ein schmaler Pfad versteckt! Ein nahezu handgeschnitzter Holzwegweiser kündigt einen Weg zum Schloß an. Wir folgen diesem Pfad im dichten, teils steilen Wald bergab (man kann auch leichter weiter der Fahrstraße bergab auf bald zementierter Rampe folgen). Die sehr viel bessere Abfahrt auf technisch schwierigem Singletrail rechts mündet nach 500 m auf einen Karrenweg, dem wir links folgen. Kurz darauf passiert man einen sehr schönen Aussichtspunkt auf Schloß Thun und das Tal mit Panoramatafel (27,8 km). Nun zeigt der Pfad (CASTEL THUN-FELSENTRAIL) plötzlich scharfe Zähne in Form von felsigen Platten, Geröll und hochprozentigem Gefälle. Nach etwa 300 m hat man den widerspenstigen Pfad gezähmt und rollt flowig bis zum Beginn der Apfelplantagen bei Bolgina (28,3 km, 534 m). Bei der Bewirtschaftungsstraße angekommen, wendet man sich nach links und fährt leicht bergauf nach Nosino (Agriturismo) zu Füßen des imposanten Schlosses derer von Thun. Bei Nosino (28,9 km) umfahren wir den Burgberg auf der nördlich und östlichen Seite (man könnte es aber genausogut anders herum machen) über die kleine Kapelle S. Martino bis zum Besucher-Parkplatz des Schlosses (29,4 km).
Vom Schloß Thun weg geht es gemütlich auf Wegen durch Apfelplantagen, dann auf dem Frassati-Singletrail und dem Jakobsweg zum südlichen Talende, wo sich der Wildfluß Noce einen Weg durch die Schluchtenge La Rocchetta ( km) in die Rotaliana-Ebene bei Mezzolombardo gebahnt hat. Diese Felsenge ist auch für uns Biker unvermeidbar, denn der Fluß kann im Süden an keiner anderen Stelle überquert werden. Das hat leider zur Folge, dass wir etwa einen Kilometer auf der stark befahrenen Staatsstraße mit dem Autoverkehr teilen müssen, ehe wir bei Maso Milano ( km), nun schon auf der Westseite des Noce, diese Straße wieder gegen ruhige Bewirtschaftungssträßchen der Apfelbauern eintauschen dürfen. Über einen spürbaren Geländeaufschwung erreicht man die Trasse der bekannten “Dolomiti di Brenta Bike”-Route bei Sporminore ( km).